Bamberg/Schweinfurt - Auch die Bamberger Bevölkerung unterstützt die Typisierungen für den schwerkranken Tobias Weigand. Am Samstag kamen 712 Menschen um sich als Lebensspender registrieren zu lassen.
Was sich Waltraud Grasser aus Viereth/Trunstadt vornahm, war kein einfaches Unterfangen. Eine Typiserungsaktion in Bamberg für ein Schweinfurter Kind. Dennoch ging sie dieses
Unternehmen an. Denn sie kennt die Weigands noch aus den Zeiten, als sie Wirtin im Weißen Rößl in Schweinfurt war. Heute ist sie Pächterin der Theaterkantine im Schweinfurter Stadttheater. Den Vater von Tobias, Jürgen Weigand, kennt sie schon seit dem Alter, in dem Tobias heute ist.
„Oft bekam ich zu hören: Es ist halt kein Bamberger Kind.", meint Frau Grasser im Rückblick auf ihre oft vergeblichen Versuche, Sponsoren aus der Wirtschaft für den Typisierungstermin am Samstag zu finden. Ein offenes Ohr fand sie dann bei Robert Schrüfer, Geschäftsführer bei Möbel Pilipp in Bamberg. Ohne lange Diskussionen stellte er ihr einen Besprechungsraum zur Typisierung im Möbelhaus zur Verfügung. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer aus der Region unterstützten sie dann bei der Typisierungsaktion.
Helfende Hände fanden sich unter anderem aus dem Verein „Hilfe für Anja e.V." - Anja leidet an derselben Krankheit wie Tobias - und der Stefan Morsch Stiftung, die nun auch die Typisierung der gesammelten Blutproben veranlasst. Ihr Mann Hans Grasser klärte die Spender gerne über eine eventuelle Spende auf, hatte er selbst doch im April des vergangenen Jahres die Möglichkeit Stammzellen zu spenden.
Stolz zeigt sich Frau Grasser beim Blick auf das Ergebnis: „712 neue potentielle Lebensspender sind ein gutes Ergebnis." Statistisch gesehen kommt ein Prozent der typisierten Menschen irgendwann als Stammzellspender in Frage. „Sieben Menschen mit dieser
Aktion vielleicht das Leben gerettet zu haben war die viele Mühe wert.", damit zieht Waltraud Grasser ein erstes Fazit des Tages. Und sie hat versprochen, weiter zu machen.